Fast ein Jahr ist es nun her, seit die PlayStation Vita am 22. Februar 2012 veröffentlicht wurde. Seitdem hat sich die portable Konsole als Zuhause für eine Vielzahl spannender Spiele etabliert, doch nur wenige Titel haben so hohe Erwartungen geweckt wie Uncharted: Golden Abyss. Der Handheld-Ableger der beliebten Uncharted-Serie bringt Nathan Drake auf die kleine, aber leistungsstarke Plattform – und damit auch grosse Abenteuer für unterwegs.
Nach mehreren Wochen voller Action, Rätsel und cineastischer Momente habe ich Golden Abyss nun beendet. Der Titel verspricht, nicht nur das Uncharted-Feeling einzufangen, sondern auch die einzigartigen Features der PS Vita wie den Touchscreen und das Gyroskop kreativ zu nutzen. Doch ist es wirklich ein Highlight der Vita-Bibliothek?
In dieser Review teile ich meine Eindrücke und zeige, ob sich Nathan Drakes tragbares Abenteuer auch fast ein Jahr nach dem Launch der Vita lohnt.
Grafik: Ein Augenschmaus auf der PS Vita
Schon auf den ersten Blick beeindruckt die Grafik. Golden Abyss nutzt die Leistung der PS Vita voll aus und bietet eine detaillierte, lebendige Spielwelt, die sich sehen lassen kann. Leider ist es wichtig zu beachten, dass die Screenshots, die hier gezeigt werden, nicht die tatsächliche Qualität des Spiels auf der Vita widerspiegeln. Aufgrund der Beschränkungen bei der Screenshot-Erstellung auf der Vita können die Bilder nicht in voller Auflösung wiedergegeben werden, was zu einer visuellen Verzerrung führen kann. In Wirklichkeit sieht das Spiel auf dem Vita-Display atemberaubend aus – die Details, die Texturen und die Animationen kommen viel klarer zur Geltung.
Dennoch bleibt Golden Abyss für Vita-Spieler eine klare Referenz für kommende Titel und zeigt, was mit der Handheld-Konsole alles möglich ist.
Steuerung: Fast wie zu Hause
Wer bereits einen Uncharted-Teil auf der PS3 gespielt hat, wird sich sofort zu Hause fühlen. Die Steuerung ähnelt der Konsolenversion stark, wobei die fehlenden Schultertasten clever durch den Touchscreen ersetzt wurden. Die beiden Analogsticks der PS Vita sorgen zudem für ein fantastisches Spielgefühl.
Das Spiel nutzt die Features der Vita geschickt:
- Mit dem Touchscreen kannst du Kletterwege vorgeben oder durch Wischen neue Pfade freilegen.
- Quicktime-Events wurden durch Quick-Touch-Events ersetzt, die jedoch manchmal den Spielfluss unterbrechen können.
- Die Rückkamera und Gyrosensoren kommen bei Rätseln und Actionsequenzen zum Einsatz, wie etwa beim Scharfschützengewehr oder einer rasanten Fahrt den Fluss hinunter.
Story und Charaktere: Licht und Schatten
Die Geschichte von Golden Abyss spielt vor dem ersten Uncharted-Teil, was allerdings kaum ins Gewicht fällt. Neben Nathan Drake ist nur sein Kumpel Sully aus der Hauptreihe mit dabei; alle anderen Charaktere werden neu eingeführt.
Leider erreicht die Story nicht die Qualität der Vorgängerspiele. Sie plätschert stellenweise vor sich hin, und grosse, atemberaubende Momente fehlen fast komplett. Zwar stürzt hier und da mal eine Brücke ein, aber die gewohnten Explosionen und cineastischen Highlights bleiben aus.
Was jedoch überzeugt, sind die Synchronisation und die witzigen Sprüche, die Nathan und Co. charakterisieren. Die deutschen Synchronstimmen sind wie gewohnt hervorragend und tragen zur gelungenen Atmosphäre bei.
Sound: Ein Genuss für die Ohren
Der Soundtrack ist wie in den Vorgängern stimmungsvoll und setzt genau im richtigen Moment ein. Um das Beste aus dem Klang herauszuholen, empfiehlt es sich, mit Kopfhörern zu spielen – vor allem, wenn man Wert auf die feine Abstimmung von Musik und Synchronisation legt.
Gameplay: Gelungener Mix aus Action, Rätseln und Klettern
Das Gameplay bleibt der bekannten Uncharted-Formel treu: actionreiche Szenen, fordernde Kletterpassagen und kleinere Rätsel. Neu ist die Fotofunktion, bei der bestimmte Motive in den Kapiteln gefunden und fotografiert werden können. Diese Funktion erinnert an die Schatzsammlungen aus den Vorgängern.
Leider fehlt es dem Spiel an Zusatzmodi wie einem Multiplayer oder einem Koop-Modus. So bleibt es bei der 8–10-stündigen Kampagne, die jedoch dank ihres abwechslungsreichen Designs überzeugt.
Fazit: Ein Muss für PS Vita-Besitzer
Uncharted: Golden Abyss zeigt, was auf der PS Vita möglich ist, und ist ein Must-Have für jeden Besitzer der Konsole. Trotz kleiner Schwächen in der Story überzeugt das Spiel mit seiner atemberaubenden Grafik, der cleveren Nutzung der Vita-Features und dem gewohnt hohen Qualitätsniveau der Serie.
Mit einer Spielzeit von 8–10 Stunden ist es eine rundum gelungene Erfahrung für unterwegs – und ein weiterer Beweis dafür, dass Nathan Drake auch auf kleinerer Bühne glänzen kann.
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