Monkey Island 2 Special Edition – Ein Klassiker neu entdeckt

Es ist Ende 2014, und während sich viele vielleicht schon auf die neuesten Blockbuster der Gaming-Welt stürzen, habe ich in letzter Zeit ein Spiel entdeckt, das mich komplett begeistert hat: Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge – Special Edition. Ja, ich gebe es zu – ich hatte das Original von 1991 nie gespielt, obwohl mir der Name natürlich ein Begriff war. Aber nachdem ich bereits den ersten Teil der Special Edition auf der PS3 gezockt und geliebt habe, war klar: Der Nachfolger musste her. Und was soll ich sagen? Ich bereue nichts.

Guybrush auf Scabb Island – Ein Einstieg in die Legende

Die Geschichte setzt zwar nicht direkt an den ersten Teil an, aber das tut der Faszination keinen Abbruch. Dieses Mal ist Guybrush Threepwood auf der Suche nach dem sagenumwobenen Schatz Big Whoop. Natürlich bleibt es nicht lange friedlich, denn der böse Geisterpirat LeChuck, den Guybrush im ersten Teil mit einer Flasche Root Beer besiegt hat, kehrt zurück – und sinnt auf Rache.

Guybrush steht in Woodtick vor der Bloody Lip Bar, die in ein Schiff eingebaut ist, mit detailreichen Holz- und Schiffsdesigns.
Die «Bloody Lip Bar» in Woodtick: Eine Bar, die in ein Schiff integriert ist – skurril und typisch Monkey Island.

Was mich sofort begeistert hat, war die Tatsache, dass man in diesem Teil gleich drei Inseln erkunden darf. Jede Insel strotzt nur so vor skurrilen Charakteren und charmanten Details. Obwohl ich den Vorgänger gespielt habe, fühlte sich alles frisch und neu an – aber trotzdem hatte ich das Gefühl, in eine lebendige, fortlaufende Welt einzutauchen.

Die neue HD-Grafik – Eine Zeitreise per Knopfdruck

Wie auch schon bei der Special Edition des ersten Teils kann man jederzeit zwischen der Originalgrafik und der überarbeiteten HD-Version wechseln. Es ist eine Funktion, die ich unglaublich liebe. Als jemand, der das Original nie gespielt hat, fand ich es faszinierend, mit einem Knopfdruck zu sehen, wie das Spiel damals aussah – und gleichzeitig konnte ich die gestochen scharfen, detailreichen Hintergründe der neuen Version geniessen.

Guybrush und mehrere Piraten sitzen an einem Lagerfeuer in der HD-Grafik von Monkey Island 2. Die Szene ist wunderschön gezeichnet und detailreich.
Die neue HD-Grafik von Monkey Island 2: Eine detailreiche Szene am Lagerfeuer mit Guybrush und anderen Piraten.

Einziger kleiner Kritikpunkt: Die Originalversion bietet nur englische Untertitel, was ein bisschen schade ist, wenn man gerne alles verstehen möchte. Dafür entschädigt aber die exzellente Sprachausgabe der Special Edition. Die Sprecher verleihen den Charakteren so viel Leben, dass ich mich oft dabei erwischt habe, wie ich einfach nur den Dialogen lauschte, anstatt schnell weiterzuklicken.

Guybrush und mehrere Piraten sitzen an einem Lagerfeuer in der originalen Pixelgrafik von Monkey Island 2 aus dem Jahr 1991.
Die gleiche Szene in der originalen Pixelgrafik von 1991 – ein Blick zurück in die Gaming-Geschichte.

Und dann ist da noch der Audiokommentar von Ron Gilbert und seinem Team – eine geniale Idee! Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde man gemeinsam mit den Entwicklern die Entstehungsgeschichte eines Kultspiels erleben.

Steuerung und Rätsel – Komfort und Herausforderung

Die Steuerung hat sich im Vergleich zum ersten Teil der Special Edition kaum verändert – was ich gut finde, denn sie hat dort schon wunderbar funktioniert. Neben der klassischen Point-and-Click-Variante kann man Guybrush auch direkt steuern, was ich vor allem bei einigen Rätseln sehr praktisch fand.

Apropos Rätsel: Die sind definitiv knackiger als im ersten Teil. Manche Lösungen sind so herrlich schräg, dass ich laut lachen musste, während ich gleichzeitig dachte: „Wie soll man denn bitte darauf kommen?!“ Zum Glück gibt es eine Hilfsfunktion, die Objekte aufblinken lässt oder Hinweise gibt, wenn man gar nicht mehr weiterweiss. Trotzdem hatte ich immer das Gefühl, dass ich belohnt werde, wenn ich mal eine harte Nuss selbst geknackt habe.

Guybrush Threepwood steht auf einem Friedhof, hält einen Knochen in die Luft und Blitze schlagen im Hintergrund ein, was eine mysteriöse und düstere Atmosphäre erzeugt
Auf dem Friedhof: Guybrush hält einen Knochen in die Luft, während Blitze den düsteren Himmel durchzucken.

Humor und Grusel – Eine einzigartige Mischung

Was mich an Monkey Island 2 so fasziniert, ist diese unvergleichliche Mischung aus albernem Humor und einer fast gruseligen Atmosphäre. Die Dialoge sind so witzig und pointiert, dass ich oft laut lachen musste – und gleichzeitig gibt es Momente, die düster und unheimlich sind. Dieser Kontrast ist für mich einer der Gründe, warum das Spiel so zeitlos ist.

Meine Meinung: Ein Klassiker, den man erlebt haben muss

Ich war mir anfangs unsicher, ob Monkey Island 2 an den Spass des ersten Teils herankommen würde, aber meine Zweifel waren völlig unbegründet. Die Special Edition macht so vieles richtig: von der liebevollen Neuauflage der Grafik bis hin zu den grandiosen Sprechern. Auch wenn das Spiel mit etwa 3-4 Stunden Spielzeit recht kurz ist, lohnt es sich absolut – egal, ob man die Originale von damals kennt oder wie ich als Neuling in die Welt von Monkey Island eintaucht.

Für weniger als 10 Franken bekommt man ein Stück Videospielgeschichte, das mich völlig in seinen Bann gezogen hat. Wer Lust auf knifflige Rätsel, skurrile Charaktere und jede Menge Charme hat, sollte hier definitiv zuschlagen.

Also: Macht es wie ich und lasst euch von Guybrush Threepwood, Elaine und LeChuck in eine Welt voller Abenteuer entführen. Ihr werdet es nicht bereuen.

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