Uncharted 4 war für viele Fans ein absoluter Hit – und nun bekommen wir mit Uncharted: The Lost Legacy einen fast ebenbürtigen Nachfolger. Diesmal allerdings ohne den sympathischen Indiana-Jones-Verschnitt Nathan Drake. Stattdessen schlüpfen wir in die Rollen von Chloe Frazer, bekannt aus Teil 2, und Nadine Ross, die wir bereits aus Uncharted 4 kennen.
Grafik, Umfang und Gameplay
Schon beim ersten Blick auf das Spiel fällt auf: Die Grafik ist einfach bombastisch. Die Welt sieht noch einmal etwas hübscher aus als im Vorgänger. Ich blieb immer wieder stehen, um die Details zu bewundern oder ein paar Fotos im integrierten Fotomodus zu machen. Besonders cool ist, dass Chloe selbst mit ihrem Smartphone Fotos schiessen kann – das verleiht dem Spiel einen persönlichen Touch.
Ursprünglich war The Lost Legacy nur als Story-DLC geplant, doch es hat sich zu einem vollwertigen, eigenständigen Spiel mit einem ordentlichen Umfang entwickelt. Für den Abspann braucht ihr etwa sieben bis acht Stunden – was für den Preis wirklich mehr als fair ist.

Story & Charaktere
Die Handlung spielt kurz nach Uncharted 4. Chloe und Nadine sind auf der Suche nach dem sagenumwobenen Ganeshas Stosszahn. Die Geschichte ist spannend inszeniert, mit einem glaubwürdigen Antagonisten und gut geschriebenen Dialogen. Die deutschen Sprecher sind hervorragend ausgewählt und wirken sehr authentisch. Wie gewohnt gibt es zahlreiche filmreif inszenierte Scriptsequenzen, die das Gefühl eines echten Abenteuers verstärken.
Die Spielwelt ist offener als früher und bietet mehrere Wege, um ein Ziel zu erreichen. Besonders das vierte Kapitel sticht hervor: Hier könnt ihr mit einem Jeep durch die afrikanische Landschaft fahren und sogar Nebenaufgaben erledigen – für Uncharted eine absolute Neuheit.
Rätsel und neue Features
Die typischen Uncharted-Rätsel sind natürlich auch wieder dabei, wenngleich sie keine grosse Herausforderung darstellen. Neu und optional ist die Verwendung einer speziellen Kette, mit der sich versteckte Schätze entdecken lassen.

Ein weiteres neues Feature sind kleine Mini-Spiele zum Schlösserknacken, die euch Zugang zu stärkeren Waffen oder hilfreichen Gegenständen wie Granaten oder C4 gewähren.
Kämpfe und Stealth
Das Stealth-System aus Uncharted 4 wurde übernommen und sogar leicht verbessert. Ihr könnt Gegner mit schallgedämpften Waffen lautlos ausschalten und so ganze Feindesgruppen eliminieren, ohne entdeckt zu werden. Das sorgt für richtig viel Spass, wenn ihr gerne schleicht.
Das Waffenarsenal hat sich ebenfalls verändert: Klassische Waffen wie AK-47 und M4 fehlen, aber die neuen Waffen sind mindestens genauso gut und spielen sich super.
Technik & Performance
Technisch gibt es kaum etwas zu bemängeln. Das Spiel läuft butterweich, ohne Ruckler oder Framerate-Einbrüche – bis auf wenige Ausnahmen im letzten Kapitel, wo es kurzzeitig etwas stockte. Das fällt aber kaum ins Gewicht.











Fazit
Uncharted: The Lost Legacy ist ein würdiger Nachfolger und fast schon ein Abschluss der Uncharted-Serie. Trotz des Fehlens von Nathan Drake hat Chloe ihn mehr als würdig vertreten. Die Dialoge zwischen ihr und Nadine sind genauso unterhaltsam wie die von Drake und seinem Bruder.
Das typische Uncharted-Feeling kommt voll rüber, und die neuen Stealth-Mechaniken bereichern das Gameplay enorm. Für mich ist The Lost Legacy eine absolute Kaufempfehlung und ein Must-Have für jeden PlayStation 4 Besitzer.


