Metal Gear Solid: Ground Zeroes

Metal Gear Solid V: Ground Zeroes macht eine Menge neu und wirkt trotzdem wie ein richtiges MGS.

Ground Zeroes ist streng genommen nur eine Vorspeise für das grosse Metal Gear Solid V The Phantom Pain. Es soll zeigen was die Spieler in etwa erwartet und was sich alles, im Vergleich zu den Vorgängern geändert hat und das ist eine Menge.

Was Veteranen der Serie sofort auffällt, ist die Ansicht und die wirklich super angepasste Steuerung. Big Boss hat sich noch nie so gut und präzise gesteuert wie in Groudn Zeroes. Die Serie nähert sich nun langsam seinen Stelth Nachfolgern wie Sam Fischer aus Splinter Cell oder Agent 47 aus der Hitman Serie. Was aber sicher ein absoluter Fortschritt gegenüber seinen Vorgängern ist, ist die Kamera. Man hat nun immer die Übersicht und weiss genau wo sich der Gegner befindet und wo die nächste Deckung ist.

Die Militärbasis auf Kuba

Die Hauptstory von Ground Zeroes ist nicht gerade lang. Bereits nach ca. 90 Minuten sieht man den Abspann über den Bildschirm flackern. Bevor ihr aber euer Hassbrief an Kojima sendet solltet ihr das aber nochmals überdenken und diesen Test erstmal zu Ende lesen. Die Story setzt nach dem PSP Ableger Metal Gear Solid: Peace Walker ein. Doch gross möchte ich hier gar nicht ausschweifen, den bei 90 Minuten Spielzeit ist die Spoiler Gefahr recht gross.

Den nebst der Hauptstory gibt es noch eine Menge nebenbei zu erledigen. So schaltet man nach und nach weitere Missionen frei. Leider findet alles auf der gleichen Militärbasis statt. Also die Umgebung bleibt bei allen Missionen die gleiche. Aber durch die verschiedenen Tageszeiten und Wetterbedingen muss sich der Spieler diesen anpassen. Und genau hier liegt auch der Reiz des Spiels. Es gibt verschiedenste Vorgehensweisen und Möglichkeiten die Mission zu beenden.

Tolle Licht und Wassereffekte

So z.B. müssen wir zwei Deserteure erledigen. Als erstes gilt es die zwei Ziele ausfindig zu machen. Zwar haben wir auf der Karte ein ungefähres Gebiet gekennzeichnet, indem sich jeweils einer der zwei aufhaltet, doch finden müssen wir sie selbständig. Sobald man die zwei gefunden und identifiziert hat, geht der Spass erst richtig los. Soll ich die beiden mit dem Scharfschützengewehr erledigen oder doch lieber heranschleicheichen und sie lautlos töten? Wobei die letztere Variante sicherlich die empfehlenswerte ist. Sobald der Alarm ausgelöst wird, flüchtet die zweite Zielperson und wenn sie es sogar schafft, die Karte zu verlassen, ist die Mission verloren. Nebst solchen Missionen gibt es auch noch kleine Aufgaben zu erledigen, wie z.B. alle Gegner zu markieren oder weitere Gefangene zu Retten. Um alle Missionen einmal zu Spielen benötigt man ungefähr 5 Stunden, was heute bei einem Call of Duty oder Battlefiled auch in etwa so ist.

Auf der PlayStation 3/4 gibt es zusätzlich noch eine exklusive Deja Vu Mission. Wie der Name schon verrät geht es hier um die guten alten Zeiten. Die ganze Mission dreht sich darum, dass BigBoss einige Erinnerungen des 1. Metal Gear Solid (PlayStaion One) nachspielt. So müssen wir z.B. eine Überwachungskamera oder einen Hubschrauber finden.

Auch bei Tageslicht wird infiltriert

Hideo Kojima hat auch sonst noch einige Anspielungen auf seine alten Titel versteckt. So gibt es eine Mission mit Raiden (Metal Gear Solid 2 / Metal Gear Rising: Revengeance) in denen Ausserirdische Androiden, sogenannte Snatcher, die Kontrolle über die Basis übernommen haben. Wie der Name schon andeutet ist das ein ganz klarer verweise auf Kojimas Cyberpunk Adventure Snatcher.

Die Optik von Ground Zeroes ist einfach fantastisch. Die neue FoxEngine zaubert tolle Effekte auf den Bildschirm. Obwohl das Spiel auch auf der alten Generation erschien, merkt man die Power der PlayStation 4. Knack scharfe Texturen und tolle Lichteffekte. Es kommt sogar etwas J. J. Abrams Feeling auf mit all den Lense Flares.

Kino Feeling dank den Lense Flares

Spielerisch bleibt sich aber Ground Zeroes seinen Vorgängern treu. Immer noch gilt es behutsam und gezielt vorzugehen. Nebst der verbesserten Steuerung ist noch ein Reflexmodus hinzugekommen. Dieser richtet sich sicherlich an Neulinge der Serie. Sobald Big Boss entdeckt wird, wird ein Zeitlupenmodus aktiviert und der Spieler hat noch einige Sekunden, um die Wache auszuschalten, bevor diese Alarm schlägt. Diese kann aber auch Deaktiviert werden. Wer jetzt aber denkt, das Ground Zeroes viel zu leicht geworden ist, täuscht. Das Spiel hat immer noch schwierige Passagen und mit stumpfen Geballer kommt man nicht weit.

Hideo Kojima hat hier sicherlich ein Meisterstück abgeliefert. So ein geschmeidiges Metal Gear gab es noch nie, selbst die Grafik ist auf höchstem Level. Zwar enttäuscht die Spieldauer von knapp 90 Minuten. Trotzdem biet Ground Zeroes viel Wiederspielwert. Wer also mal die Faszination Metal Gear erleben möchte, kann sehr gut mit Ground Zeroes starten.

Echte Metal Gear Solid Fans werden kaum um Ground Zeroes vorbei kommen. Trotz der kurzen Spieldauer fühlte ich mich nicht um mein Geld betrogen. Die Story und die Inszenierung sind typisch für Kojima und haben mich nur noch heisser auf seinen nächsten Titel The Phantom Pain gemacht. Der Titel richtet sich aber auch an Neulinge, die einfach mal die Faszination Metal Gear erleben wollen. Aber auch die Steuerung ist nun endlich so wie sie schon lange sein müsste. Ich kann Ground Zeroes nur jedem ans Herz legen.


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